September 17, 2015

Ich höre immer wieder von Seitenbetreibern wie unzufrieden sie mit ihrer Facebook-Reichweite sind. Auf meiner Seite konnte ich bisher eher eine Steigerung statt einem Abfall beobachten und das nicht nur am #MarketingFreitag.
Je nach Beitragsart und Inhalt schwankt meine Reichweite zwischen 20% und bis zu 800% (verglichen mit meinen Fanzahlen). Eine geringe Reichweite von 10% ist bei vielen Seiten jedoch mittlerweile normal geworden. Um so eine geringe Reichweite zu verhindern, sollte dein oberstes Ziel sein, dass dein Beitrag geteilt wird! Hier möchte ich dir nun einige einfache Tipps mitgeben, die du ohne Probleme umsetzen kannst. Am Ende findest du noch eine kleine To Do Liste, die dir die Umsetzung etwas erleichtert!

Unbedingt beachten: Nimm dir die Reichweite nicht zu Herzen, denn sie sagt nicht viel über deinen Erfolg bei Facebook aus. Erreiche lieber weniger Leute, die qualifiziert sind und dein Produkt/deine Dienstleistung kaufen, als die breite Masse, die nur bei einem lustigen Beitrag kommentiert…

#1 Teste verschiedene Uhrzeiten

Nicht immer muss man sich dabei an die Uhrzeit in der Facebook-Statistik halten. Denk an deine Zielgruppe und den Inhalt den du postest.

Je mehr Interaktion in der ersten Stunde des Beitrages geschieht, desto öfter und länger wird der Beitrag auch angezeigt!

Zielgruppe: Sind deine Zielgruppe Angestellte, so macht es Sinn früh morgens (auf dem Weg zur Arbeit) zu posten oder am späten Nachmittag/Abends. Selbständige haben auch tagsüber Zeit. Jugendliche eher nachmittags und Abends usw.

Inhalt: Lange Texte und Videos sollten eher später am Tage gepostet werden, denn auf Arbeit hat man keine Zeit… Abends lässt man eher mal ein Video länger laufen oder klickt auf den Link und liest sich den kompletten Artikel durch.

Generell gilt: teste verschiedene Zeiten und auch Tage! Man glaubt es kaum, aber Samstag und Sonntagabend ist auf Facebook sehr viel los! Bei der Uhrzeit entscheidet außerdem die Relevanz. Sonntagabend vom Tatort erzählen wäre ein Beispiel 😉 – natürlich nur, wenn es zu deiner Zielgruppe passt.

#2 Teile auf deiner Facebook-Seite etwas Persönliches

Es ist dir vielleicht schon aufgefallen? Du schreibst den ganzen Tag einen wichtigen Blog-Artikel, gibst dir ganz viel Mühe bei der Grafik und teilst den Beitrag voller Erwartungen auf Facebook. Und dann kommt: nichts… Ein paar ‚gefällt mir‘, vielleicht ein Kommentar hier oder da. Am nächsten Tag stellst du ein Selfie von dir rein, ungeschminkt und mit breitem Grinsen. Und dann kommen ganz viele Däumchen und Kommentare!

Warum ist das wohl so? Bei vielen Seiten ist es der Fall, weil ein Großteil der Fans auch die Freunde oder Kunden sind und daher einen persönlichen Kontakt pflegen. Sie reagieren natürlich gerne auf private Inhalte, statt unpersönliche Blog-Beiträge. Wenn man sich überlegt welches Ziel die meisten Menschen mit Facebook erreichen möchten – Kontakte mit Freunden pflegen und bespaßen lassen – so wird schnell deutlich, dass der persönliche Kontakt mit den Fans auch nie zu kurz kommen darf!

#3 Sei aktuell

Es ist erstaunlich wie sehr das Wetter ein Thema sein kann. Aber natürlich interessiert mich das Wetter von gestern wenig. Auf Facebook muss man aktuell sein. Am besten eine der ersten die über ein Thema reden damit es auch geteilt wird.

Google beispielsweise weiß immer welches Thema gerade gefragt ist. In den Google Trends siehst du immer genau was die Leute derzeit interessiert und wonach sie suchen! Diese Themen kann man hin und wieder mal aufgreifen!

#4 Qualität geht vor Quantität

Ich selbst poste sehr wenig und dafür hochwertig! Ich überlege mir GANZ genau ob ich etwas teile oder poste. Ich möchte meine Fans nicht überhäufen mit unnötigen Beiträgen.

Manchmal ist weniger gleich mehr!

# 5 Teste verschiedene Beitragsarten

Posts mit weniger als 80 Zeichen haben eine sehr hohe Reichweite! Früher waren es mal Bild-Beiträge, die nun mittlerweile von den Videos abgelöst wurden. ABER: man kann das wie immer nicht pauschalisieren. Du kannst dir deine Fans auch ran erziehen! Sie gewöhnen sich an deinen Stil und wie du postest und sind dann vielleicht irritiert, wenn du mal etwas komplett anderes machst. Deswegen empfehle ich dir generell viel Abwechslung in die Beitragsarten zu bringen und die beste davon häufiger zu nutzen – aber eben nicht immer. Es soll ja schließlich nicht langweilig werden…

Sobald du Grafiken und Fotos in deinen Beiträgen einsetzen kannst, solltest du das tun! Und das möglichst hochwertig. Online Tools wie Canva machen es möglich, dass auch jeder Unerfahrene kostenlos schöne Grafiken erstellen kann.

Behalte bei allen Beitragsarten im Hinterkopf was deine Fans tun sollen: klicken, teilen, kommentieren und liken. Wenn du einen Beitrag noch einmal durchliest, kannst du schnell erkennen, ob diese Ziele erreicht werden.

Klicken: das kann ein Klick auf den Link sein oder auf „Mehr anzeigen…“. Im ersten Fall muss der Inhalt des Links stimmen. Dafür kann man z.B. das Titelbild tauschen und auch den Text des Links anpassen.

Gefällt mir: wird häufig geklickt, wenn du eine konkrete (meist positive) Aussage machst.

Kommentar: Menschen reagieren z.B. um zu gratulieren, auf eine Frage zu antworten, zu diskutieren oder Erfahrungen auszutauschen.

Teilen: zum Teilen reicht meist keine einfache positive Aussage. Der Beitrag muss einen Mehrwert bieten (für viele Menschen), inspirieren oder aufrütteln. Erst dann wird auch geteilt.

Gewöhne es dir an deine Beiträge vor dem Drücken des „Posten“ Buttons nochmal zu lesen. Erreichst du mindestens 1 der 4 Ziele? Stellst du eine Frage und/oder machst du eine konkrete Aussage?

# 6 Facebook Videos erzielen die höchste Reichweite

Es ist wohl unumstritten, dass – seitdem es die Auto-Play Videos gibt – Videos, die direkt auf Facebook hochgeladen werden eine besonders hohe Reichweite erzielen. Entscheidend ist dabei nicht einmal die Qualität. Viel wichtiger ist der Inhalt des Videos. Ich will damit nicht sagen, dass alles verwackelt sein darf und unscharf… Aber das Video kann auch ganz einfach mit deinem Handy auf einem Stativ oder festen Untergrund gedreht worden sein und dich und/oder dein Produkt/Service zeigen. Das reicht!

Inhalte für Videos gibt es für jede Branche:

  • Über uns – Video
  • Produkt/Dienstleistung vorstellen
  • Erklärvideos mit Tipps
  • ein kurzer Gruß
  • ein Dankeschön an die Fans…

Die Möglichkeiten sind unendlich!

# 7 Schalte Facebook-Werbeanzeigen mit Beiträgen

Ein wichtiger Beitrag von dir kam nicht gut an bei den Fans und jetzt möchtest du eine Werbeanzeige schalten damit er gesehen wird? Völlig falsch!

Facebook-Werbeanzeigen machen nur Sinn bei Beiträgen, die auch organisch schon funktioniert haben! Ein Beitrag der organisch nicht funktioniert hat, wird auch nicht funktionieren, wenn du Geld dafür verschwendest! Erstelle den Beitrag lieber neu in abgeänderter Form bis er bei deinen Fans gut ankommt.

# 8 Teile wichtige Beiträge in Gruppen

Gerade wenn du noch nicht viele Fans hast, musst du dich von deiner Facebook-Seite entfernen um mehr Reichweite zu erzielen. Wenn du keine Anzeigen schalten möchtest, sind Facebook Gruppen ideal um Beiträge zu verbreiten. Poste dafür den Link zu deinem Beitrag direkt in die Gruppe. Dabei funktionieren Link-Beiträge nicht so gut. Besser wären Fotos, Videos oder einfache Text-Beiträge.

Vergiss auch eine Beschreibung mit Ansprache der Gruppenmitglieder nicht. Frage nach Feedback oder erkläre ihnen warum der Beitrag für sie relevant ist. Es ist wohl selbstverständlich, dass du nur in relevanten und aktiven Gruppen postest! Nur dann wird die Erhöhung der Reichweite auch funktionieren!

# 9 Plane deine Beiträge

„Was hat das Planen von Beiträgen mit der Reichweite zu tun…“, fragst du dich vielleicht? Wenn du jeden Tag kreativ sein musst und dir einen neuen Beitrag ausdenkst, brauchst du entweder viel zu viel Zeit auf Facebook oder der Beitrag wird schnell mal so verfasst. Beides ist nicht gut, denn eine große Reichweite auf Facebook schmiert immernoch nicht die Butter auf deine Brötchen! Wenn du also im voraus planst, z.B. eine oder 2 Wochen, dann musst du nur 1 Stunde ganz konzentriert sein und kreativ und kannst viele neue und spannende Inhalte erschaffen.

Ein weiterer Vorteil: ich plane meine Beiträge gerne und schaue sie mir dann noch einmal kritisch an. Ist das wirklich ein Beitrag der eine Reaktion hervorrufen wird und Mehrwert bringt?

#10 Finde die Inhalte die deine Fans am liebsten mögen

Das fällt dir schwer? Dann frag doch einfach! Wenn du selbst noch nicht genügend Reichweite erzielst, um ein gutes Umfrageergebnis zu erhalten, suche dir auch hierfür Feedback in Gruppen!

#11 Bonustipp: Freunde finden

Manchmal ist es einfach schwer, eine große Reichweite alleine zu erreichen. Mit „Freunde“ meine ich nicht nur private Freunde, sondern auch Kooperationen. Du kannst auf deiner Seite beispielsweise einen Gastbeitrag veröffentlichen, der dann von dem Gast höchstwahrscheinlich geteilt wird. Oder du schreibst selbst einen Gastbeitrag für eine andere Facebook-Seite oder Blog, der euch bekannter macht. Kooperationen sind Gold wert und das nicht nur für die Reichweite, sondern auch für die vielen neuen Kontakte die man knüpfen kann!

Deine To Do Liste für die nächsten Facebook-Beiträge:

✓ Poste ein Selfie von dir und was du gerade machst

✓ Schau dir Google Trends an und rede über ein aktuelles Thema

✓ Erstelle ein kurzes Video (1 – 3 Minuten)

✓ Suche 3 Gruppen deren Mitglieder aktiv und die deine Zielgruppe sind. Teile einfach mal einen Beitrag dort!

✓ Kontaktiere 3 mögliche Kooperationspartner

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  1. Danke für die Tipps, auch wenn der Beitrag schon älter ist, ich bin sicher das einige der Ideen für mehr Reichweite und Leser noch gut funktionieren.
    Wir sind noch ein junges Online Magazin aus dem Ruhrgebiet und aller Anfang ist natürlich sehr schwer.

  2. Hallo, Katrin,

    »Gastbeitrag» hört sich für mich sehr spannend an, ich kann mir aber nicht so ganz genau vorstellen, wie das bei Facebook Fanseiten aussieht. Ist das nicht vergleichbar mit dem einfachen »Teilen« von Beiträgen? Kannst Du das bitte mal ein bisschen näher beleuchten? Danke schön. 🙂

    1. Hallo Jürgen,
      ich denke hier an Blog-Beiträge, die man für einen fremden Blog schreibt.
      Liebe Grüße, Katrin

  3. Auch sehr interessant geschrieben 🙂
    Glaub hab bisher alles intuitiv richtig gemacht ^^ Aber grad bei Kunstseiten hat man eben den Vorteil, dass man quasi nonstop Bildbeiträge hochladen kann.

    Was funktioniert da bei mir zb prima…
    also ich portraitiere ab und zu Personen aus meiner Freundesliste in meinem eher ungewöhnlicherem Stil und suche absichtlich Leute raus, die z.B. 4000 Freunde haben…. nach einer Verlinkung steigt die Reichweite manchmal auf 20.000.
    Dann gehe ich auf Beitrag teilen und wähle da die ganzen Künstlergruppen aus. Teile also jedes Artwork in mind. 10 Gruppen. Glaub FB ist es egal, ob man das Bild mit dem eigenem Profil geteilt hat, oder ob es ein Teilen von fremden Personen war. Fördert eben auch die Reichweite 🙂

    Aber bin noch immer unzufrieden, da ich darauf aus bin, mind. 100.000 Interessenten zu finden. Laut Custom Audience und passender Zielgruppeneinstellung, kann diese Masse theoretisch erreicht werden. Aber ist ein langwieriger Prozess ._.

    Zeichner wie Toni Mahfud haben meist Agenturen im Rücken….. und habe auch noch weitere Dinge gefunden, die ich erwähnen möchte und vielleicht auch interessant für einen Artikel sein könnten? Bin aber nicht sicher, ob dies noch funktioniert.

    Man konnte vor einer Weile diese Gutscheine kaufen, die man in dem Werbemanager unter Zalungsmittel eintragen kann.
    Einen Voucher mit 50,- konnte man so ganz legal für 5,- kaufen und so hat man quasi mit 500,- einen Werbebudget von 5000,- bekommen !! Als ich das gelesen habe, wurde mir klar, weswegen viele auf eine so hohe Fanbase kamen.. vor allem im Kunstbereich. Das Wissen über diese Möglichkeit hat da natürlich keiner weitergegeben, da jeder selbst davon profitieren wollte *lach*

    Bin da momentan noch am schauen, ob es diese Gutscheine noch gibt. Ansonsten hab ich einen Werbemanager von Facebook zugeteilt bekommen, der mir meist auf viele Fragen antwortet, was Werbung etc betrifft.
    Wenn ich genaueres weiß, geb ich da bescheid. Würde sicherlich vielen anderen auch helfen

  4. Hallo Katrin,

    bin zum ersten mal auf Deinem Blog und danke Dir herzlich für den Beitrag.

    Speziell der Tipp mit dem „Wetter“ ist heiß – man merkt sehr große Schwankungen an Engagement, wenn das Wetter verrückt spielt.

    Weiter so – ich freue mich auf mehr Beiträge von dieser Qualität!

    Liebe Grüße aus Österreich,
    Emanuel

  5. Hallo Katrin,
    vielen lieben Dank für deine tollen Beiträge.
    Obwohl ich meine Facebookseite oder auch meinen Blog nur aus Spass an der Freude betreibe, lese ich unheimlich gerne deine Artikel und ich merke bei jedem Post, wie ich unterbewusst an deine tollen Ratschläge denke! Du schreibst nicht wie viele drum herum, sondern so wie es nun mal ist. Kein Fachchinesisch! Einfach toll! Danke dafür.
    Liebe Grüße
    Susen

  6. Hallo Katrin,
    danke für die Tipps, werde mich bemühen, sie alle umzusetzen und dabei zu bleiben auf Dauer, denn habe mir auch sagen lassen, dass das alles nur funktioniert, wenn man über längeren Zeitraum schreibt, postet, kommentiert usw.
    Na dann noch schönes Wochenende.

    Lg Marion

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